Bad Wünnenberg-Bleiwäsche,

Bleiwäsche Steinbruch - Fachgruppe Licht - Vermuteter Absturz - Lage unklar

Foto: THW Büren, Thorsten Kreimeier

Mit diesen Stichworten wurde die Fachgruppe Beleuchtung vom THW Ortsverband Büren am 26. Januar 2013 um 01:30h alarmiert.  Die Einsatzleitung der Feuerwehr Bad Wünnenberg forderte Unterstützung zum Kalksteinbruch der Sauerländer Hartkalkstein-Industrie GmbH im Ortsteil Bleiwäsche. 

Eine Gruppe von vier jungen Männern wollten von einer in der Nähe des Steinbruches Düstertal stattfindenden privaten Party frische Luft schnappen und gingen spazieren. Im alkoholisierten Zustand erreichen Sie eine Aussichtsplattform oberhalb der Abruchkante. Dort klettern zwei der  Männer (aus dem Kreis Lippe, Schieder-Schwalenberg, 20 und 21 Jahre) trotz Warnungen ihrer Begleiter über den Absperrzaun um die vom Vollmond gesäumte Kulisse des Steinbruches besser genießen zu können.

Die beiden zurückgebliebenen Männer warteten kurzzeitig, schutzsuchend vor der Kälte an einem Holzstapel, bevor sie sich auf den Rückweg zur Feier machten. Noch bevor sie dort ankamen erhielt einer der beiden einen Anruf seines Bekannten (21) der von dem Absturz des 20 Jährigen berichtete und ihn bat den Rettungsdienst zu alarmieren.

Er selbst saß etwa 20 Meter unterhalb des Steinbruchrandes auf einem Felsvorsprung fest und rief mit seinem Handy parallel auch den Notruf.

Eine spätere Befragung der Polizei ergab, dass er seinen jüngeren Begleiter abstürzen sah und selbst den Steilhang hinunterkletterte um ihm zu helfen. An einem Felsvorsprung angekommen harrte er aus, da der Hang zu steil wurde und er aus Angst auch nicht nach oben zurück klettern konnte.

Nachdem die Einsatzstelle ausgeleuchtet war, konnten die Paderborner Höhenretter ihn sichern und zum Fuße des Steinbruches abseilen. Über eine Stunde war er den eisigen Temperaturen im böigen Wind ausgesetzt.

Am Grund wurde sein Freund, der die komplette ca. 50m hohe Steilwand abgestürzt war, mit schwersten Verletzungen von den Kameraden der Feuerwehr aufgefunden. Der Rettungsdienst brachte ihn zuerst in ein Paderborner Krankenhaus, behandelnde Ärzte stuften seine Lage als äußerst kritisch ein, so dass er am nächsten Tag in eine Bielefelder Spezialklinik verlegt wurde.

Für die eingesetzten Einheiten gestaltete sich die Rettung der Verletzten als äußerst schwierig: Dunkelheit, beißende Temperaturen um die -9° Grad, Windböen und hohe Schneeverwehungen behinderten die Einsatzkräfte. Mit einem Radlader mußte zunächst ein Weg zur Einsatzstelle geschaffen bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden konnten.

Aufgrund des unwegsamen Geländes (Steinbruch, Schneehöhe) und der unklaren Lage zum Alarmierungszeitpunkt wurde zusätzlich zur Unterstützung der Fachgruppe Beleuchtung der Gerätekraftwagen I (GKW I) mit zum Einsatzort geschickt.

Die Polizei untersuchte am Samstag noch einmal bei Tageslicht die Unglücksstelle um weitere Informationen zu sammeln. 


Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




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