Bad Wünnenberg,

Bad Wünnenberger Spankenhof - Opfer der Flammen

Bild: THW Büren, Thorsten Kreimeier

Zur Unterstützung der Feuerwehr Kameraden aus dem Stadtgebiet Bad Wünnenberg wurden die THW Ortsverbände Paderborn und Büren am 04. Januar 2013 alarmiert. Der erste Melder Alarm ging gegen halb neun beim Paderborner Ortsverband ein. Baufachberater wurden entsandt um sich ein Bild des durch Feuer teilweisen zerstörten und vom Löschwasser in Mitleidenschaft gezogenen Gebäudes zu machen.

Schnell wurde klar das Gebäude ist stark einsturzgefährdet: Eine mittlerweile freistehende Dachgiebelwand drohte abzustürzen, der Dachstuhl im hinteren Abschnitt bestand nur noch aus verkohlten Resten und Zwischendecken waren zum Teil nur noch aus dem massiven Eichenbalken vorhanden, die dem Feuer ein wenig trotzen konnten.  

Am späten Vormittag ließ ein weiterer Melder Alarm für die Ortsverbände Paderborn und Büren nichts Gutes erahnen.

Baustützen, Rüstholz und etliches Baumaterial wurde in beiden Ortsverbänden verladen um es schnellstmöglich zum Bad Wünnenberger Wahrzeichen zu bringen. Zusätzlich wurde in Paderborn schon das Abstützsystem Holz (ASH, ehemals Frablo) verladen um rechtzeitig zur Verfügung zu stehen.

Immer wieder loderten in den Lehmdecken des hölzernen Fachwerks die Flammen. Zuerst sah es danach aus als hätte man das Feuer unter Kontrolle, aber die Brandnester ließen sich von dem massiven Löschwassereinsatz nur schwer beeindrucken. Nach erster Hoffnung das Gebäude erhalten zu können dramatisierte sich die Lage im Laufe des Nachmittages.

Entsprechende Sicherungsmaßnahmen am Gebäude mussten zur Brandbekämpfung immer wieder abgebrochen werden, da sich das Feuer ständig neue Wege durch die Decken suchte und so eventuelle Einsatzkräfte im Gebäude gefährdet würden.

Ein Kran der zum Aufstellen des Abstützsystems Holz angefordert wurde hatte in der Zwischenzeit die Einsatzstelle erreicht. Von einem am Kran hängenden Arbeitskorb wurden schließlich etliche Dachziegel entfernt, um aus der neuen Bad Wünnenberger Drehleiter, welche ihren „Debüt Einsatz“ hatte, das Feuer bekämpfen zu können.

Da sich ein Ende des Einsatzes noch nicht abschätzen ließ, wurde die Fachgruppe Beleuchtung vom THW Ortsverband Büren zur Einsatzstelle geordert um der Dunkelheit der Nacht zu trotzen.

Weitere Maßnahmen zur Gebäudesicherung konnten vorerst nicht getroffen werden, so daß die Kameraden vom Ortsverband Paderborn zum frühen Abend die Heimreise antreten konnten. Der Ortsverband Büren blieb die ganze Nacht über vor Ort um die Brandwache der Feuerwehr personell und lichttechnisch zu unterstützen.

Am Samstagvormittag der entscheidende Satz: „Feuer aus“, das Areal um den Spankenhof wurde zusammen mit Feuerwehrleuten und THW Helfern mit dem Bauzaun aus dem Ortsverband Büren eingezäunt um Personen den Zutritt zur, von der Kriminalpolizei beschlagnahmten, Brandruine zu verwähren.

An dieser Stelle ein herzlichen Dank an das Bauunternehmen Köchling (Büren) zur Bereitstellung der noch fehlenden Bauzaunfüße.

Nach dem eigentlichen Einsatzende am Samstag rappelten am Montag den 07. Januar gegen Mittag erneut die Melder der Helfer vom THW Ortsverband Büren:

Ein Amtshilfeersuchen der Polizei über die Stadt Bad Wünnenberg hieß im Klartext: Das Gebäude muss gesichert und geräumt werden um den Brandermittlern der Kripo, Sachverständigen und Brandmittelspürhunden ihre Arbeit zu ermöglichen.

THW-, Feuerwehr- und Polizeikräfte machten sich erstmalig zusammen mit dem Bauamtsleiter der Stadt Wünnenberg und einem Statiker ein Bild von der Zerstörung im inneren des Spankenhofes.

Nach der Lagebesprechung an welchen Stellen das Gebäude gestützt werden muss, wurde der Radlader (Bergeräumgerät) und der Wechsellader LKW mit Mulde der Kameraden  vom Ortsverband Paderborn angefordert um den Brandschutt aus dem Gebäude zu schaffen und abzufahren.

Nur so konnten mit unzähligen großen Holz-Pfählen, Bohlen und Gerüstteilen das Gebäude im beschädigten Teil durch Helfer des THW Ortsverbandes Büren stabilisiert werden.

Diese langwierigen und kräftezehrenden Arbeiten hatten zur Folge, dass wiederholt die THW Fachgruppe Beleuchtung aus Büren zusammen mit der Löschgruppe Bad Wünnenberg zur Unterstützung der THW Kräfte vor Ort alarmiert wurden.

Während einer Stärkung der Einsatzkäfte, wurde zwischenzeitlich im vor Ort eingesetzten Abrollbehälter Sozial (AB-Sozial) der Feuerwehr Kreisleitstelle Paderborn, unter der Leitung vom Geschäftsführer Bernd Mielisch der THW Geschäftstelle Arnsberg die Ortsbeauftragen Vorschlagswahl für den Ortsverband Büren durchgeführt.

Da alle Wahlberechtigten vor Ort waren und dieses Ereignis auf den Abend terminiert war, wurde kurzerhand entschieden direkt an der Einsatzstelle die Wahl durchzuführen. Dies ist wohl in der Geschichte des gesamten THW’s bis dato einmalig.

Gegen 22 Uhr war das erheblich beschädigte historische Gebäude soweit gesichert, so dass die Brandexperten am nächsten Tag ihre Arbeit beginnen konnten.

"Die Untersuchung im gesicherten Fachwerkhaus ergab, dass der Brand auf einen technischen Defekt zurückzuführen ist. In einem Hohlraum einer Decke wurden defekte elektrische Leitungen entdeckt die einen Schwelbrand verursacht hatten.

Eingesetzte Brandmittelspürhunde schlugen nicht an. Ein eingeschlagenes Fenster hatte die Vermutung einer Brandstiftung zugelassen. Aufgrund der Zerstörung  und der Löscharbeiten ließ sich nicht mehr feststellen ob ein Unbekannter in das Gebäude eingedrungen war.

Der Schaden wurde nicht genau beziffert, wird aber eine sechsstellige Summe betragen."

Wie es mit der Brandruine des Bad Wünnenberger Wahrzeichen weitergeht steht noch nicht fest. Die Stadt will auf das Urteil der Bauexperten warten und dann eine Entscheidung treffen.

Thorsten Kreimeier, OV Büren


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