Großalarm für die Einsatzkräfte im südlichen Paderborner Kreisgebiet löste am Donnerstag, dem 10.10.2013 der Brand eines 200-Tonnen-Mobilkranes im Windpark Leiberg aus. Gegen 10:30 Uhr war der Fahrer des Kranes bei der Fahrt zum Bauplatz einer Windenergieanlage mit dem ausgefahrenen Ausleger gegen die Leiterseile einer 110000 Volt Hochspannungsstrecke geraten.
Durch einen darauf folgenden Erdschluss zwischen Hochspannungsleitung und Boden geriet der Kran in Brand. Dieser breitete sich durch die große Menge an mitgeführtem Hydrauliköl rasch aus. Der Fahrer konnte das Spezialfahrzeug mit einem beherzten Sprung unverletzt verlassen und sich in Sicherheit bringen.
Die kurz darauf verständigten Feuerwehrkräfte aus Bad Wünnenberg mussten den Kran erst einmal kontrolliert abbrennen lassen, da die Freileitung erst zu einem späteren Zeitpunkt durch den zuständigen Energieversorger abgeschaltet werden konnte. Um in diesem Zusammenhang eine Gefährdung von Personen auszuschließen, wurde das Gebiet bis zum völligen Abschalten der Leitung weiträumig abgesperrt. Um zudem eine Gefährdung von Einsatzkräften zu verhindern, wurde das Feuer nach Freischalten der Hochspannungsleitung mit Wasserwerfern im Front- und Heckbereich des Kranes bekämpft. Damit die Wasserversorgung der Löscharbeiten sichergestellt werden konnte, wurde zudem ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Büren angefordert.
Gegen Mittag wurden auch die Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerkes Büren alarmiert. In Folge der Hochspannungsleitungsabschaltung war es zu einem Stromausfall in den Städten Bad Wünnenberg, Lichtenau und Marsberg gekommen. Da auch Pflegeeinrichtungen, die dringend auf eine Stromversorgung angewiesen sind, betroffen waren, wurden neben dem Ortsverband Büren zusätzlich die Fachgruppen Elektroversorgung der Ortsverbände Paderborn und Arnsberg umgehend in den Bereich Bad Wünnenberg beordert. Der Ortsverband Paderborn versorgte mit seiner 200 kVA Netzersatzanlage ein Altenheim im Bad Wünnenberger Ortsteil Haaren.
Da teilweise die Telefon Festnetz und Mobilfunk Versorgung ausfiel stand der Bevölkerung der Notruf 112 nur begrenzt zur Verfügung. Die Paderborner Kameraden sicherten kurzerhand die Stromversorgung zum Betrieb eines Funkturmes im Bereich Haaren / Leiberg um das Telefonnetz nicht noch weiter zu schwächen.
Die Fachgruppe E (Elektroversorgung) des Ortsverbandes Arnsberg wurde im späteren Einsatzverlauf nach Lichtenau verlegt, um ebenfalls eine Pflegeeinrichtung mit Strom zu versorgen. Die 2. Bergungsgruppe des Ortsverbandes Arnsberg verblieb mit einer weiteren Netzersatzanlage im Bereitstellungsraum am Fürstenberger Feuerwehrgerätehaus, um bei weiteren Netzausfällen schnell eingreifen zu können.
Die Einsatzkräfte des Ortsverbandes Büren sorgten in der Zwischenzeit in Zusammenarbeit mit einem Servicemonteur des Kranherstellers dafür, dass der gegen die Oberleitung gestoßene Ausleger abgelassen werden und die Reparaturarbeiten an den beschädigten Leiterseilen der Hochspannungsleitung durch den Netzbetreiber beginnen konnten.
Zusätzlich sicherten die Bürener Helfer mit dem Lichtmastanhänger die Stromversorgung der Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) welche im Feuerwehrgerätehauses Fürstenberg aufgebaut wurde.
Ein weiterer Trupp des OV Büren wurde zu einer Station zur Übertragung des BOS-Funkes in Lichtenau-Henglarn entsandt, um diese mit Strom zu versorgen.
Nachdem die Leitung repariert und die Stromversorgung gegen 18:00 Uhr in weiten Teilen wieder hergestellt werden konnte endete der Einsatz für die Helferinnen und Helfer des THW.